Das erste Vorstellungsgespräch: Darauf sollten angehende Azubis achten
Wer sich für eine Ausbildung entschieden und Bewerbungen verschickt hat, wird früher oder später zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Das ist schon mal ein gutes Zeichen, denn eingeladen werden Sie nur, wenn man Ihnen grundsätzlich zutraut, dass diese Ausbildung die richtige für Sie ist.
Im Vorstellungsgespräch geht es für das Unternehmen nun in erster Linie darum, Sie und die anderen Bewerber auch persönlich kennenzulernen und sich ein Bild von Ihnen zu machen.
Eine gute Vorbereitung hilft
Damit die Chancen auf einen guten ersten Eindruck erhöht werden, sollten Sie sich mit der Auswahl des richtigen Outfits für das Bewerbungsgespräch beschäftigen. Ihre Kleidung und Ihr gesamtes Erscheinungsbild sollte zum angestrebten Berufsbild passen: Bei einem Handwerksbetrieb müssen Sie zum Vorstellungsgespräch in der Regel nicht unbedingt einen Anzug oder ein Kostüm tragen, in der Bank ist es allerdings immer noch Voraussetzung.
Achten Sie neben der Kleiderwahl zudem darauf, dass Sie sauber und gepflegt wirken. Zu viel Parfüm oder Rasierwasser ist eher kontraproduktiv, ebenso wie auffälliger Körperschmuck, insbesondere Piercings. Prüfen Sie auch, ob Ihre Fingernägel sauber sind. Ein Friseurbesuch ein paar Tage vor dem Gespräch ist möglicherweise ebenfalls eine gute Investition.
Klären Sie außerdem im Vorfeld, wie Sie zum Ausbildungsbetrieb kommen und planen Sie lieber etwas mehr Zeit für die Fahrt ein, damit ein verspäteter Bus Ihren Plan nicht durcheinanderbringt. Pünktlichkeit ist für ein Vorstellungsgespräch das A und O.
Zu einer guten Vorbereitung gehört auch, sich möglichst umfassend über das Berufsbild und den Ausbildungsbetrieb zu informieren. Das Internet bietet Ihnen dazu alle Möglichkeiten. Im Laufe des Vorstellungsgesprächs kommen diese Themen bestimmt auf und Sie können dann mit Ihrem Wissen punkten.
Nicht zuletzt lässt sich ein Bewerbungsgespräch durchaus trainieren. Die Berater von Karriereservice.de stehen Ihnen mit Rat und Tat und wertvollen Tipps professionell zur Seite. Noch ausführlichere Vorbereitungstipps finden sich auf www.jobweiser.at.
Die Gesprächsphasen kennen
Ein Vorstellungsgespräch besteht normalerweise aus mehreren Phasen. Die folgenden Regeln sollten Sie bei den verschiedenen Gesprächsabschnitten beachten.
Das Gespräch startet mit einer Begrüßungsrunde und häufig auch mit ein wenig Smalltalk zur Auflockerung des Einstiegs in das Interviews. Erwidern Sie den Händedruck Ihres Gegenübers mit sanftem Druck, halten Sie dabei Blickkontakt und lächeln Sie. Nehmen Sie erst Platz, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
Bietet man Ihnen etwas zu trinken an, akzeptieren Sie ruhig ein Glas Wasser oder einen Kaffee. Denn zum einen kann ja der Mund tatsächlich mal trocken werden, zum anderen verschafft Ihnen der Griff zur Tasse oder zum Glas unter Umständen auch eine kurze Denkpause, wenn Ihnen im Verlauf des Gesprächs nicht sofort eine gute Antwort einfällt.
Um Ihnen die – übrigens völlig normale – Nervosität ein wenig zu nehmen, wird man am Anfang bestimmt etwas mit Ihnen plaudern: Vielleicht werden Sie beispielsweise gefragt, ob Sie gut hergefunden haben oder ob Sie die Firma schon vor der Bewerbung kannten. Stellen Sie sich auf einen lockeren Smalltalk ein und überlegen Sie sich, welche Themen oder Fragen Sie selbst einbringen können.
Oft stellen sich Ihre Gesprächspartner im Anschluss zunächst vor und erzählen etwas über das Unternehmen, bevor man dann Sie bittet, sich zu präsentieren.
Wichtig: An dieser Stelle sollten Sie neben der Darstellung Ihres Lebenslaufs auch schon etwas zu Ihrer Motivation sagen, also warum Sie sich für dieses Berufsbild entschieden haben und was Sie sich davon versprechen. Je klarer Sie begründen können, warum Sie sich für diese Ausbildung entschieden haben, umso selbstbewusster erscheinen Sie.
Wahrscheinlich wird man auch etwas über Ihre Leistungen in der Schule wissen wollen: Wie Sie mit Lehrern und Mitschülern klarkommen, was Ihre Lieblingsfächer sind, ob Sie gerne lernen usw. Hier dürfen Sie die Wahrheit ruhig ein wenig beschönigen. Auf keinen Fall sollten Sie allerdings über Ihre Lehrer schimpfen, selbst wenn der eine oder andere besonders gemein war.
Besonders knifflig ist die Frage nach den Stärken und Schwächen. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Ihrer Stärken Ihnen bei Ihrem angestrebten Beruf wahrscheinlich besonders helfen könnten: Sind Sie jemand, dem es leichtfällt, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen? Oder arbeiten Sie besonders gründlich und sorgfältig? Finden Sie konkrete Beispiele aus Ihrem Leben, die Ihre Stärken belegen, denn das wirkt glaubwürdiger.
Der Trick beim Thema Schwächen ist es, diese ein bisschen umzuformulieren, sodass sie quasi als verkappte Stärken erscheinen: „Ich bin manchmal ein bisschen zu ehrgeizig. Wenn ich an etwas arbeite, will ich es so gut wie möglich machen und dann fällt es mir schwer, einfach mal abzuschalten und eine Pause zu machen.“
Mehr als zwei bis drei Stärken oder Schwächen sollten Sie von sich aus nicht nennen.
Gegen Ende des Gesprächs werden Sie häufig gefragt, ob Sie selbst noch Fragen haben. Auch darauf sollten Sie vorbereitet sein und sich im Vorfeld schon einmal damit beschäftigt haben: Vielleicht möchten Sie wissen, wie viele Auszubildende es insgesamt gibt, ob das Unternehmen eine Kantine hat, welche Berufsschule zuständig ist oder welche Weiterbildungsmöglichkeiten es nach der Ausbildung gibt. Notieren Sie sich Ihre Fragen ruhig vorab und nehmen Sie die Liste mit ins Gespräch – das macht einen gut vorbereiteten Eindruck.
Vorbereitung auf typische Fragen
In den Einstellungsgesprächen mit Auszubilden geht es den Interviewern darum sowohl die Interessen des Bewerbers, seine Motivation für den Ausbildungsberuf und auch seine persönlichen Stärken zu hinterfragen. Oftmals werden auch zusätzlich Tests eingesetzt, um z.B. die Mathe-, Deutsch- und Englischkenntnisse zu überprüfen. Aber auch Aufgaben zum logischen Denken und Allgemeinwissen werden in der Praxis häufig gestellt. Hierauf sollten Sie sich dementsprechend vorbereiten.
Tipp: Typische Fragen und Beispiel-Antworten finden Sie beim Bewerber-Service.de.
Wichtige Verhaltensregeln beachten
Dass die gute Vorbereitung extrem wichtig ist, ist inzwischen sicher deutlich geworden. Darüber hinaus gibt es einige weitere Punkte, auf die Sie achten sollten:
- Unser Körper sagt immer sehr viel über unsere Stimmung aus. Insofern ist es wichtig, dass Sie aufrecht sitzen, die Beine entweder verschränken oder fest auf dem Boden verankern. Sie sollten es vermeiden, sehr breitbeinig dazusitzen oder die Hände in die Hosentaschen zu stecken – beides wirkt nicht sehr positiv auf Ihr Gegenüber.
- Wenn Sie normalerweise viel mit den Händen gestikulieren, dürfen Sie das auch im Vorstellungsgespräch – und umgekehrt gilt das gleiche. Sie sollten sich so wenig wie möglich verstellen, denn oft sitzen Ihnen Profis gegenüber, die das sowieso schnell erkennen. Außerdem setzen Sie sich damit nur unnötig unter Druck und das muss ja wirklich nicht sein.
- Bleiben Sie konzentriert, halten Sie Blickkontakt und nicken Sie zwischendurch bestätigend zu den Aussagen Ihres Gesprächspartners. Das sorgt unbewusst für ein entspanntes Gesprächsklima.
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Bild: bigstockphoto.com / alexraths
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