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Personalvermittlung: Vorteile und Nachteile für Arbeitgeber

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Die Babyboomer verabschieden sich Jahrgang für Jahrgang aus dem Erwerbsleben. Das Ende des Wirtschaftswunders und der „Pillenknick“ ab dem Ende der 1960er Jahre erweisen sich als Zeitbombe nicht nur für das deutsche Sozialsystem, sondern auch für den Arbeitsmarkt – zumindest aus Arbeitgebersicht. Fachkräfte sind schwer zu bekommen. Geld allein reicht nicht, um in den nächsten Generationen die Besten für ein Unternehmen zu begeistern. Das Gesamtpaket aus Vergütung, Flexibilität bei Arbeitszeit und Arbeitsort, technischer Ausstattung, Sozialleistungen und Wertvorstellungen muss stimmen. Niemand weiß das besser als ein Personalvermittler. Er bringt wie ein Makler Arbeitssuchende und Unternehmen zusammen. Die Personalvermittlung hat Vorteile, aber auch Nachteile für den Arbeitgeber. Was wiegt schwerer?

Personalvermittlung kostet Geld

Bei den möglichen Nachteilen werden Sie zunächst an die Kosten der Dienstleistung denken. Personalvermittler arbeiten in der Regel auf Erfolgsbasis. Bezahlen muss der Auftraggeber nur, wenn es zum Vertragsabschluss kommt. Falls der Arbeitssuchende den Vermittler beauftragt hat, ist die Vergütung auf 2.000 Euro inklusive Umsatzsteuer begrenzt (§ 296 Abs. 3 SGB III). Für Arbeitgeber sind zwanzig bis dreißig Prozent des ersten Jahresbruttos üblich, bei herausragenden Positionen im Management auch mehr. Gegenzurechnen sind Aufwendungen im eigenen HR-Bereich, der durch das Outsorcing schlanker aufgestellt werden kann. Über die kostenorientierte Betrachtung hinaus ist aber zu berücksichtigen, dass Recruiter und Headhunter über bessere Kontakte verfügen und sowohl in der passiven als auch in der aktiven Personalsuche erfolgreicher sind – sie bringen wertvolle Bewerber, die das Unternehmen ohne Vermittler nie kennengelernt hätte.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Personalvermittler oder Personalberater darf sich jeder nennen, es ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Referenzen sind deshalb wichtig, um die Seriosität des Vermittlers im Vorfeld der Auftragsvergabe abchecken zu können. Seit 2011 gibt es Weiterbildungsangebote der örtlichen IHK zum Personalberater – der Abschluss ist ein gern gesehenes Qualitätsmerkmal. Achten Sie auch auf Schwerpunkte der Vermittlungstätigkeit. Wenden Sie sich zum Beispiel an eine SAP Personalberatung, wenn Sie Stellen in diesem wichtigen Umfeld dauerhaft oder durch zeitweise Arbeitnehmerüberlassung zu besetzen haben.

Zeitersparnis versus Kontrollverlust

Ein seriöser und fachlich qualifizierter Personalvermittler bringt die nötige Expertise mit, um aus einem eigenen Kandidatenpool oder in Karrierenetzwerken nach geeigneten Bewerbern zu suchen. Er wählt die effektivsten Rekrutierungskanäle aus, übernimmt Profiling und Screening (zum Beispiel das Überprüfen von Referenzen), verhandelt im vorgegebenen Rahmen Gehalt und die sogenannten sekundären Arbeitsbedingungen. Arbeitgeber müssen darauf achten, dass der Vermittler nicht nur harte Fakten des zu besetzenden Arbeitsplatzes kennt, sondern auch Aspekte wie Unternehmenskultur berücksichtigt. Der am besten qualifizierte Bewerber taugt nichts, wenn er nicht die Arbeitswelt passt, die er künftig maßgeblich mitgestalten soll. Der Auswahlprozess sollte deshalb sehr transparent sein. Der Arbeitgeber muss wissen, wie die Matches zustande kommen und sich selbstverständlich die letzte Entscheidung zur Stellenbesetzung vorbehalten.

Bild: Bigstockphoto.com / ilixe48

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