Opinion Leader

Als Opinion Leader – zu deutsch Meinungsführer – wird eine Person bezeichnet, die einen großen Einfluss auf andere Personen hat. Populär wurde der Begriff in den 1940er-Jahren infolge von Untersuchungen zur US-Präsidentschaftswahl durch den Kommunikationswissenschaftler Paul Felix Lazarsfeld. Mit ihrer Meinung kann ein Meinungsführer andere was deren Einstellungen, Entscheidungen und das Verhalten angeht beeinflussen. Dieser Prozess folgt der Theorie der zweistufigen Kommunikation. Meinungsführer greifen Informationen, zum Beispiel aus den Medien, auf und verbreiten sie in einem direkten Gespräch weiter.

Neben der Über- und Vermittlung von Informationen erfüllen Meinungsführer noch einen weiteren Zweck: Sie haben eine Verstärkerfunktion. Denn Opinion Leader gelten als Experten auf einem bestimmten Gebiet. Andere Menschen sprechen ihnen eine gewisse Kompetenz und Autorität bei einem bestimmten Thema zu und vertrauen daher auch ihren Meinungen. Solche Spezialgebiete können alles sein – von der Politik und Wirtschaft über den Sport, Film und Musik bis hin zu Mode oder Prominenten

Betrachtet man sozio-ökonomische Merkmale unterscheidet sich der klassische Meinungsführer gar nicht großartig von seinem direkten Umfeld. Er ist aber oftmals besonders stark in der Gesellschaft engagiert und daher auch stärker integriert. Das wiederum führt zu einer größeren Anerkennung durch andere Mitglieder innerhalb der Bezugsgruppe. Dazu kommt das Meinungsführer besonders wissbegierig sind. Sie suchen gezielt nach Informationen, die in der Regel neutral sind. Vorgefertigte Meinungen meiden sie. Schließlich wollen sich die Meinungsführer ihre eigene Meinung bilden.

Auch im Marketing werden Opinion Leader gerne genutzt. Wird ein Produkt zum Beispiel durch einen Arzt beworben oder empfohlen, kann das Kaufentscheidungen beeinflussen. Besonders häufig werden solche Meinungsführer bei der Markteinführung neuer Produkte genutzt. Im Marketing werden Meinungsführer auch „Testimonials“ genannt.